3 WUNDERVOLLE TAGE IN ANTWERPEN
Antwerpen liegt in Belgien in der Region Flandern und ist die Hauptstadt der Provinz Antwerpen. Die Hafenstadt an der Schelde hat über 500.000 Einwohner aus 150 Nationen. Es gibt mehr internationale Einwohner wie Belgier. Sie ist die zweitgrößte Agglomeration Belgiens und der Seehafen ist der zweitgrößte Europas mit einer wichtigen Bedeutung. Die Schelde ist in Antwerpen schiffbar. Darum gibt es hier eine Besonderheit: keine Brücken über die Schelde, sondern mehrere Tunnel, um den Schiffverkehr nicht zu behindern.
Geschichtliches zu Antwerpen
Bereits im 15. und 16. Jahrhundert war Antwerpen eine der größten Städte der Welt. Antwerpen hat eine reiche Geschichte und dies sprichwörtlich. Denn Antwerpen ist berühmt für sein Diamantengeschäft. Heute gibt es vier Diamantenbörsen in Antwerpen.
Im Diamantenviertel leben über 1600 Diamantenhändler, Diamantenschleifer und -polierer. Der Diamantenhandel hat eine jahrhundertealte Tradition in Antwerpen. Dies ist vor allem sichtbar in der prachtvollen Architektur der Patrizierhäuser rund um den Groten Markt. Das Diamantenviertel selbst ist weniger attraktiv. Es ist geprägt von Hochsicherheitstrakten, zig Tausend Überwachungskameras sichern die Geschäfte und Gebäude.
Antwerpen war bereits im Mittelalter ein wichtiges Handels- und Finanzzentrum. Bedingt durch die günstige Lage zum Wasser blühte der Tuchhandel. Außerdem lag Antwerpen am Ende der Fernhandels- und Messestraße. Sie begann in Leipzig und verlief unter anderem über Köln, Aachen bis nach Antwerpen. Sie wurde auch die Brabanter Straße genannt.
Antwerpens berühmtestes Kind dürfte Peter Paul Rubens sein. Sein Denkmal steht zentral in der Altstadt. Das Rubenshaus – Rubenshuis– ist heute ein Museum. Leider wird das Museum gerade renoviert und ist deswegen geschlossen. Es ist ein riesiges Sanierungsprogramm mit einer totalen Umgestaltung geplant. Frühestens 2024 ist die Eröffnung des Neubaus und des Gartens vorgesehen.
Tip: Mobil in Antwerpen: Das öffentliche Verkehrsnetz ist prima ausgebaut. Mit dem Auto in die Stadt zu fahren ist nicht empfehlenswert. Es gibt eine große Anzahl an P+R Parkplätzen außerhalb, die kostenlos sind oder nur 1 € am Tag kosten. Mit dem Tagesticket kannst du für 7,50 € U-Bahn, Straßenbahn und Busse 24 Stunden nutzen. Es gibt auch Mehrtagestickets. Ich habe mir unterwegs mit dem Smartphone ein Tagesticket bei DE Lijn gekauft, ganz easy und problemlos.
Sehenswürdigkeiten
Antwerpen hat viel Sehenswertes zu bieten. Prachtvolle Patrizier- und Gildenhäuser, Kirchen und Kathedralen. Eine reiche Museenlandschaft, eine Stadtburg, eine historische Verbindung unter Wasser zur anderen Uferseite……
Momu – das Modemuseum
Das Modemuseum wurde im Jahre 2002 eröffnet. Hier befindet sich auch die Königliche Akademie der feinen Künste Antwerpen mit internationalem Ansehen.
Adresse: Nationalstraat 28
Erreichbarkeit: mit der Straßenbahn Linie 3,4,5,9 und 15 bis Groenplaats
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt: normalerweise 12 €, aktuell 5 €, da es nur eine Ausstellung gibt. In 2-3 Wochen kommt eine weitere Ausstellungen dazu.
Die Bilder sind leider nicht so gut geworden, weil es ziemlich dunkel ist im Museum. Im Museum gibt es auch einen kleinen Shop und ein Cafe. Den Eintritt kannst du kontaktlos mit Karte bezahlen. Für die Aufbewahrungsboxen erhälst du einen Coin auf anfrage, falls du wie ich keine Münzen dabei hast .
Die Nationalstraat ist übrigens im Modeviertel von Antwerpen. Hier findest du sämtliche Modelabels und belgische Designer. Ich habe übrigens hier auch meinen neuen Dienstwagen gefunden…
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Burg Het Steen
Die Stadtburg liegt direkt am Ufer der Schelde. Sie gilt als einer der ältesten erhaltenen Bauten von Antwerpen. Sie wurde erstmals erwähnt im Jahre 1200 n. Christus, als Teil einer Befestigungsanlage der Herzöge von Brabant.
Heute sehen wir nur noch einen Torbogen, der Rest wurde wegen der Begradigung der Schelde abgerissen. Die Burg diente als Gefängnis, als Fischlager, Sägewerk und für Wohnzwecke. Seit 1862 diente die Burg als Museum. Zuerst ein Museum für Altertümer, dann für die Nationale Schifffahrt. Heute dienst sie als Touristenzentrum, bietet Rundgänge und Führungen zur Geschichte Antwerpens an und die Fähre legt hier an und ab und andere Flussschiffe legen hier an.
Erreichbarkeit: Steenplein 1, mit der Tram bis Groenplaats fahren, dann rund 8 Minuten Fussweg, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet , Eintritt 7 €
Der Grote Markt
Er ist im Zentrum der Altstadt. Im Mittelalter bauten die reichen Kaufleute und Handerwerker ihre prächtigen Häuser hier. Am Groten Markt befindet sich auch das Stadthuis= das Rathaus. So wie es heute da steht erfuhr es mehrere Restaurierungen. Das erste Rathaus wurde circa 1565 erbaut. Dann von den Spaniern geplündert und beschädigt. Es wurde im Renaissance-Stil erneuert und erhielt gotische Elemente.
Mitte des 19. Jahrhunderts war die nächste Renovierung nötig. Es wurde im damals aktuellen Stil des Manierismus gebaut. Es ist eine kunsthistorische Epoche zwischen Reniassance und Barock, bei der ein Künstler seinen Stil (Manier) auslebt. Beispiele sind die Plassenburg in Kulmbach (Bayern) oder das Heidelberger Schloss (Baden-Württemberg).
Zurenborg
Im Stadtteil Zurenborg findest du viele Gebäude im Jugendstil. Besonders schön ist es in der Prachtstraße Cogels Osylei. Auf den gepflasterten Straßen wechseln sich klassizistische Bauten mit Jugendstilvillen ab.
Tip: Städtereisen kosten richtig Geld. Darum ist es gut zu wissen, dass es auch kostenlose Dinge gibt. Nicht für jede Attrakttion verlangen die Touristädte Eintritt. So kannst du die historische Rolltreppe und den Sint Annatunnel gratis besuchen. Die Fähre zurück ist ebenfalls kostenlos. Ebenso ist der Zugang zum Beginnenhof und zum Botanischen Garten frei. Außerdem kannst du kostenlos die fantastische Architektur des Hauptbahnhofes Station Central bewundern. Auch Teile in der Burg Het Steen sind kostenfrei zugänglich. So das Besucherzentrum und das Gelände mit der Aussicht auf die Schelde.
Sint Anna-Tunnel
Der denkmalgeschützte Fussgängerweg unter der Schelde verbindet mit einer Länge von über 570 Metern die beiden Ufer. Die hölzernen historischen Rolltreppen bringen die Passanten rauf und runter. Die Rolltreppen führen 31 Meter in die Tiefe. Wer schon mal in Hamburg im Elbtunnel war, verspürt hier eine gewisse Ähnlichkeit. Der Tunnel wurde nach dem ersten Weltkrieg gebaut, weil auf der anderen Seite der Schelde Reihenhaussiedlungen und Hochäuser gebaut wurden.
Das könnte dich auch interessieren: Citytrip Hamburg Hier findest du Paralellen zu Antwerpen. Neben den großen Hafengebieten ist es unter anderem der Fussgängertunnel unter der Elbe.
Seit den 1990-er Jahren dürfen auch Fahrradfahrer den Tunnel nutzen. Am Linkeroever sind in dem Tunnelhäuschen Fotos aus der Zeit der Erbauung und Restaurierung ausgestellt. Der Einstieg ist von der Altstadt aus am Sint Jansvliet. Am anderen Ufer hast du eine herrliche Sicht auf die Altstadt.
Der Botanische Garten, Plantentuin
Er ist Bestandteil der Universität Antwerpen und beherbergt heute über 2000 Kräuter. Die Pflanzen dienten einst dem medizinischen Studium und gehörten zum Sint Elisabeth Krankenhaus. Der Eintritt in den Garten ist frei. Im Sommer hat er von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Im Gewächshaus sind tropische Pflanzen und Kakteen zu bewundern. Die Botaniek ist ein beliebter Rückzugsort im Sommer, um im Schatten der Bäume oder an den Teichen kühlere Luft zu geniessen. Der Garten ist ganzjährig geöffnet und bietet für jede Jahreszeit seine Reize.
Adresse: Leopoldstraat 24 , von der Opera aus sind es rund 15 Minuten Fussweg oder du nimmst die Tram 1 und bist in etwas zehn Minuten dort
Antwerpen Centraal- der prachtvolle Bahnhof
Er wurde 1905 eröffnet und ist ein sogenannter Kopfbahnhof. Erbaut wurde er von dem Archithekten Louis de la Censerie. Einen Namen machte sich der Künstler durch die Renovierung des mittelalterlichen Brügges im 19. Jahrhundert.
Der Bahnhof liegt im östlichen Altstadtteil, am Königin Astridplein. Eine Besonderheit ist der benachbarte Zoo. Ein Zoo mitten in der Stadt ist eine Seltenheit. Die Bahnhofshalle aus Stahl wurde von dem Ingenieur Clement van Bogaert entworfen. Sie ist über 180 Meter lang und über 60 Meter breit. Aufgrund der imposanten Kuppel nennen die Belgier den Bahnhof auch Eisenbahnkathedrale = Spoorwegkathedraal.
Ursprünglich waren zehn Gleise an dem Bahnhof. Als die Kapazitäten ausgereizt waren wurde der Bahnhof ausgebaut. Auf drei Ebenen, zwei Unterebenen mehr, gibt es auf der Unterebene 2 vier Durchfahrtsgleise. Auf den anderen Ebenen sind Kopfgleise installiert. 1998 kam die vierte Ebene dazu, um den aufkommenden Bahnverkehr zu bewältigen. Zwei Tunnelröhren ersparen internationalen Verbindungen und Schnellzugstrecken ein Kopfmachen. 48 Rolltreppen und 40 Aufzüge verbinden heute die vier Ebenen des Bahnhofs.
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Der Beginenhof – Begijnhof
Adresse: Rodestraat 39, von der Haltestelle Opera nur wenige Minuten zu Fuss direkt neben der Universität
Beginen waren Frauen aus religiösen Gemeinschaften, aber keine Nonnen, die ein Gelübte abgelegt haben. Sie richteten ihr Leben an Religion und Armutsideal aus. Beginen versorgten kranke, alte und schwache Menschen. Die Herkunft des Namen Begine ist bis heute nicht eindeutig. Eine Erwähnung geht auf die Heilige Begga zurück. Sie lebte um 680 in Brabant und gründete die erste religiöse Frauengemeinschaft und gilt somit als die Gründerin der Beginenhöfe.
Der Beginenhof Antwerpen ist aus dem 16.Jahrhundert und noch gut erhalten. Im Innenhof ist ein kleiner Gemeinschaftsgarten mit Obstbäumen und Blumen angelegt. Über jeder Haustüre ist der Name einer Begine angebracht.
In den kleinen Häusern war es den Beginen möglich selbstständig ein einfaches Leben zu führen. Die letzte Begine, die hier lebte, starb 1986.
Belgische Spezialitäten
Das kleine europäische Land Belgien ist für seinen Genuss weltweit bekannt. gibt es hier doch die meisten Restaurants mit Michelinsternen. Außerdem haben die Belgier zwei beosnders beliebte Lebensmittel erfunden:
- Pommes Frites
- Pralinen
Zudem gelten die Belgier als die Bierbrauer schlechthin.
Pommes
Die Belgier gelten als die Pommes-Nation . Ihre Fritten sind die weltweit besten. Du kannst aus meist zehn versschiedenen Soßen dazu auswählen. Die Kartoffelstäbchen sind, anders wie in Deutschland, auch in edlen Restaurants eine beliebte Beilage.
Und Freitags ist in Antwerpen Pommes tag. Während andersowo in katholischen Gegenden, Freitags Fisch gegegessen wird, verzeht der gemeine Belgier seine Pommes Frites.
Schokolade und Pralinen
Sie sind das Lieblingsmitbringsel der Urlauber Belgiens. Die belgischen Schokladen und Pralinen haben meist einen Kakaogehalt von 100 Prozent. Es wird auf den Zusatz von pflanzlichen Fetten verzichtet. Das sorgt für diesen einzigartigen schokoladigen Geschmack. Alle Zutaten sind hochwertig und werden sorgfältig verarbeitet.
In Belgien gibt es über 500 Schokoladenhersteller. Besonders bekannt sind die großen Häuser Leonidas und Neuhaus. Die Pralinenherstellung ist ein tradtionelles Handwerk. Als Erfinder gilt der Apotheker Jean Neuhaus. Der Apotheker wollte die bitteren Pillen seiner Kunden etwas erträglicher machen indem er sie mit eienr Schicht Schokolade überzog. Der Enkel verfolgte diese Idee weiter und bot 1912 die ersten Pralinen an.
Praline ist per Definition eine Schokolade mit einer köstlichen Füllung.
Spekulatius
Die Herkunft ist nicht eindeutig belegt. Vermutungen zufolge stammen die leckeren Kekse aus dem Raum Niederlande-Belgien und NRW. Ursprünglich ausschließlich als Weihnachtsgebäck gedacht, gibt es sie heute das ganze Jahr über. Das Besondere an den Spekulatius sind die feinen Gewürze. Sie verleihen den einzigartigen „Weihnachtsgeschmack“. Der Name Spekulatius leitet sich vom Lateinischen „speculum“, der Spiegel ab. Die Spekulatius werden in sogenannten Modeln gefertigt. Das sind hölzerne Formen, in die der Teig gedrückt wird und sich so das Motiv spiegeln lässt.
Bier
Belgien ist ein Bierparadies für Anhänger des Hopfengetränkes. Mit über 1400 verschiedenen Sorten ist belgisches Bier weltweit beliebt. Blondes, Duvel, Pale Ale und viele mehr.
Das Bierbrauen begann bereits im Mittelalter. Heute wird der Markt von zwei großen Brauunternehmen beherrscht- Heineken und ABInBev, dem weltweit größten Bierbrauunternehmen. Daneben gibt es noch viele kleine Brauerein. Das belgische Bier ist in die immaterielle Liste des Unesco Weltkulturerbes aufgenommen worden.
Getrunken wird das Lieblingsgetränk in Cafes- so heißen die Bars in Belgien. Witzig fand ich das Cafe „Kulminator“. Das kam mir gleich bekannt vor, denn die Kulmbacher Brauerei ist bei mir um die Ecke. Das Kulmbacherbier hat eines der stärksten Starkbiere.
Waffeln
Die Wafels sind weltweit bekannt und geliebt. Sie werden in der Regel warm serviert. Entweder ganz einfach mit Zucker bestäubt oder mit frischen Erdbeeren, einer Kugel Eis , Sahne oder heißer Schokosoße kredenzt.
Es gibt zwei Sorten von Waffeln:
- Lütticher Waffel
- Brüsseler Waffel
Die Lütticher Waffel ist aus Hefeteig und die Brüsseler Waffel wird aus einem weichen Rührteig hergestellt.
Fazit
Die drei Tage in Antwerpen waren vollgepackt mit neuen, schönen Eindrücken. Antwerpen ist ein wunderschöne Stadt mit prachtvollen Bauten. Dabei gibt es auch viel Grün und Wasser. Zum Shoppen laden viele kleine Läden ein, neben den natürlich üblichen Modeketten.
Zahlreiche Cafes und Foodtrucks sorgen für das leibliche Wohl. Die Leute hier sind nett, freundliche und hilfsbereit. du kannst jeden Fragen, wenn dich Google Maps in die Irre geschickt hat oder ein Spaßvogel die Orientierungsschilder verdreht hat .
Wie gefällt dir die schöne Hafenstadt?