ERLANGEN: BOTANISCHER GARTEN

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Erlangen Botanischer Garten

Das Universitätsstaädtchen Erlangen hat viel zu bieten. Eine der ältesten Universitäten, ein Schloß, einige Übrigbleibsel aus der Hugenottenzeit wie die Familie Mengin (Schuhgeschäft). Dann der schöne Botanische Garten mitten in der Stadt. Lustwandeln unter altem Baumbestand ist gerade bei den aktuellen Temperaturen sehr angenehm. Eichen, Linden, Buchen, Mammutbäume, Ginkgos und Palmen spenden hier Schatten und gute Luft.

Erlangen Schlosspark

Erlangen Schloss

Der Botanische Garten Erlangen: Historisches

Der Botanische Garten Erlangen gehört zur Friedirch Alexander Universität (FAU). Seine Wurzeln gehen bis ins Jahre 1626 zurück, als einige Pflanzen des Botanischen Gartens aus Altdorf bei Nürnberg nach Erlangen umgesiedelt wurden. Die damals neugegründete Universität Nürnberg hatte einen akademisch-medizinischen Garten angelegt. Nach der Auflösung des Hortus Medicus gingen einige Pflanzen nach Erlangen. Nachdem 1743 die FAU gegründet wurde, legte man 1747 einen Botanischen Garten in der südlichen Altstadt an. Dieser Garten am ehemaligen Nürnberger Tor bestand bis 1825. 1892 wurde ein Institutsgebäude erbaut, in dem heute das Virulogische Institut untergebracht ist.

Der heutige Garten ist rund zwei Hektar groß und ist an den Schlossgarten angesiedelt. Zum Botanischen Garten gehören Gewächshäuser, Systemgärten und Biologische Anlagen.

Herbstzeitlose

Gut zu wissen: Markgarf Christian Friedrich Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach schenkte im Jahre 1770 der Universität ein Stück des Schlossgartens am Nordrand. Darauf wurde der Botanische Garten errichtet, wo er sich heute noch befindet. Er stammt von den Hohenzollern und war der letzte Markgraf der beiden fränkischen Markgrafentümer Brandenburg-Ansbach und Brandenburg-Bayreuth.

Außerdem war er Förderer der Universität Erlangen-Nürnberg. Der geschäftstüchtige Markgraf gründete 1780 die spätere Bayerische Staatsbank, die mit der Bayerischen Vereinsbank fusonierte und die heutige Unicredit Bank ist. In Ansbach gründete er eine Porzellanmanufaktur und er betrieb Handel mit Schafen.

Erreichbarkeit Botanischer Garten: Fussweg circa fünf Minuten. Vom Bahnhofsgebäude die Straße überqueren und gerade aus bis zur Hauptstrasse. Bis zum Schloßplatz laufen, dort befindet sich der Eingang . Der Eintritt ist kostenlos. Geöffnet ist der Garten täglich von 8 bis 17.30 Uhr. Die Gewächshäuser sind Dienstag bis Sonntag von 9:30 bis 15:30 Uhr geöffnet. Toiletten befinden sich bei den Gewächshäusern und am Ein- und Ausgang zum Schlossplatz.

Parkmöglichkeiten für Menschen mit eingeschränkter Mobilität befinden sich in der Wasserturmstraße und am Theaterplatz.

Zwei weitere Eingänge sind am Ende der Wassertrumstrasse und Loschgestraße neben der Kinderklinik.

Ringelblumen aus dem heimischen Themengarten

Im Botanischen Garten finden regelmässig Events statt, darunter auch einmal im Jahr eine Pflanzenbörse. Im September gibt es eine Pilzführung und eine Apfelwoche. Für jeden Monats gibt es passende Veranstaltungen.

Infobox: Wo ist Erlangen?

Erlangen ist eine mittelfränkische Stadt in Bayern. Sie gehört zur Metropolregion Nürnberg-Fürth-Erlangen. Erlangen ist berühmt für seine Universität, die Friedrich-Alexander- Uni, kurz FAU. Mit fast 40 000 Studierenden ist sie die drittgrößte Uni Bayerns. Anfangs waren es die klassischen Fächer Theologie, Rechtswissenschaften, Medizin und Philosophie. Heute gibt es 308 Lehrstühle an fünf Fakultäten.

  • Medizinische Fakultät
  • Naturwissenschaftliche Fakultät
  • Philosophische Fakultät und theologie
  • Rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
  • Technische Faklutät

Internationalen Ruf geniesst auch die Bergkirchweih. Sie findet jedes Jahr um Pfingsten statt und dauert 12 Tage. Diese Tradition gibt es seit 1755. Der Bierausschank findet derzeit aus 15 Bierkellern am Burgberg statt. Auf rund einem Kilometer reihen sich die Bierbänke aneinander. Zu diesem Volksfest ist es üblich im Dirndl und Lederhose zu kommen.

Brunnen im Schlosspark

Botanischer Garten Erlangen: Bereiche

Die Anlage ist in Themengärten unterteilt, mit verschiedenen Wäldern versehen. Außerdem gibt es ein Institutsgebäude und mehrere Gewächshäuser.

Pflanzen aus dem tropischen Regenwald

Hier sind Pflanzen der Tieflandregenwälder und der Berg-Regenwälder wie Farne (auch Baumfarne) und Cycadeen angesiedelt. . Im südlichen Garten sind drei kleinere Gewächshäuser mit den thematischen Schwerpunkten

  • Mangroven
  • Nutzpflanzen
  • Epiphyten

angegliedert. Epiphyten sind Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen. Diese aufsitzerpflanzen ernähren sich selbst und sind nicht im Boden verwurzelt. sie sind auf der sitzenden Pflanze oder einem Stein oder Dach verwurzelt (wie der bekannte Hauswurz).

Pflanzen der makaronesichen Inseln

Im Kanarenhaus wachsen Pflanzen der Küsten- und Gebirgsregionen der kanarischen Inseln. Typisch hierfür sind Wolfsmilchgewächse, der Drachenbaum, die Kanrarenkiefer und der Lorbeerwald.

Die Kanarischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs und haben eine besondere Vegetation. Dazu beeinflusst der Passatwind das Klima. Während auf den westlichen Inseln die Gebirge bis 1400 Meter hoch sind, sind die östlichen Inseln flach. die Vegetation gliedert sich dadurch in drei Bereiche:

  • trocken heiße Stufe, auch als Vegetation unter den Wolken bezeichnet
  • trocken kühle Stufe, auch als Vegetation über den Wolken bezeichnet
  • feuchte Stufe, auch als Vegetation in den Wolken genannt

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Sukkulenten Gewächshäuser

Hier sind Kakteen und Sukkulenten ausgestellt, vor allem der rund geformte vielrippige und gelb bedornte Kugelkaktus (Echinocactus grusonii) . Diese sind die ältesten Pflanzen im botanischen Garten, da sie vermutlich schon in den 1920er Jahren nach Erlangen sind.

Daneben stehen die hohen Säulen des als `Greisenhaupt´ bezeichneten Cephalocereus senilis, der von dichten weißen Haaren bedeckt ist. Erst ab einem fortgeschrittenen Alter werden seine roten, länglich geformten Blüten gebildet, die den Anschein einer Nase erwecken können und wahrscheinlich auch zu dem amüsanten Trivialnamen beigetragen haben. die Sukkulenten unterteilen sich zwei Arten:

  • Stamm-Sukkulenz
  • Blatt-Sukkulenz

Stamm-Sukkulenten haben sich optimal an extreme Dürre angepasst. Mit einer geringen Oberfläche wird die Transpiration eingeschränkt und die Pflanze speichert das Wasser besser. Die Blätter wurden zu Dornen und dadurch verliert der Kaktus weniger Feuchtigkeit.

Blatt-Sukkulenten ordnen ihre Blätter oft rosettenförmig an, um so weniger Wasser zu verdunsten. Die fleischigen Blätter der Aloe oder Euphorbia speichert zudem sher lange die Feuchtigkeit.

Der Gewürzgarten

Kräuterbeet im Botanischen Garten

Im Gewürzgarten sind allerlei Kräuter für die Küche zu finden. Salbei, Lavendel, Dill, Estragon peppen Rezepte auf. Außerdem sorgen sie für eine bessere Verdauung und verhindern Bauchschmerzen und Völlegfühl.

Der Apothekergarten

Felsen mit Inschrift Arzneigarten

Heilpflanzen sind in sechseckigen Beeten angepflanzt. Sie waren einst der Grund für die Errichtung eines Botanischen Gartens für die Uni. Medizinstudenten forschten und überprüften die Wirksamkeit von Arzneipflanzen wie Arnika oder Digitalis.

Impressionen

Auch schön, der Loki-Schmidt-Garten in Hamburg.

Beitragsbild Loki Schmitt Garten Hamburg