Last Updated on 18. August 2024 by Petra
Zwei Stoffsüchtlinge stürzen sich auf die schönsten Märkte der Welt. Amsterdam ist bekannt für seine schönen Märkte. Ganz egal ob es die Flohmärkte sind oder die Bauern- und Lebensmittelmärkte. Sie sind einfach unbeschreiblich schön und vielfältig. Jeder Markt hat ein anderes Ambiente. Du kannst für dein DIY- Projekt einkaufen gehen, dich inspirieren lassen. Es sind Stoffparadiese und viele Gleichgesinnte.
Amsterdam ist seit Jahrhunderten ein multi-kultureller Ort. Dank der Seefahrer war der Handel mit Waren die Haupteinnahmequelle der Niederländer. Schnell gelangte die Stadt zu Reichtum, was an den imposanten Kontorhäusern zu sehen ist. Die dicht aneinander gedrängten Häuser haben einen ganz eigenen Charme. Freu dich auf einen Spaziergang durch die Märkte von Amsterdam.
Der Dappermarkt
Er liegt im Osten der Stadt und ist neben dem Albert-Cuyp- Markt einer der größten Warenmärkte in den Niederlanden. Er wurde fünf Jahre später als der De-Cuyp-Markt gegründet. Im Jahre 1910 eröffnet, in dem Jahr wurden die Straßen, Albert-Cuyp-Straat, Dapperstraat, Tenkate-Straat und Lindengracht als Einkaufstraßen ausgewiesen. Den Namen Dapperstraat bzw. Dappermarkt erhielten sie nach dem Historiker Dappert, der im 17.Jahrhundert eine Beschreibung von Amsterdam veröffentlichte.
Im 20. Jahrhundert wohnten Beamte, Selbstständige und besserverdienende Arbeiter in der Gegend. Heute ist es wie im De Pijp multi-kulti. Über 250 Stände bieten am Dappermarkt internationale Waren an. Er ist von Montag bis Samstag von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Daneben befinden sich über 100 Geschäfte, die das Einkaufszentrum Dapperviertel bilden. Die Waren am Dappermarkt sind die güsntigsten in der ganzen Stadt.
Erreichbarkeit: vom Hauptbahnhof hast du mehrere Möglichkeiten, mit der Metro, der Straßenbahn oder dem Bus.
Tipp: Fahr mit der Straßenbahn, so hast eine Sightseeingtour durch Amsterdam. Die Fahrt dauert zwischen 23 und 35 Minuten.
Viermal im Jahr findet auch Sonntags ein Markttag statt.
Der Albert-Cuyp-Markt
Er ist der größte Markt der Niederlande. Über 260 Stände im Freien laden zum Shoppen und Schlemmen ein. Die angrenzenden Geschäfte beteiligen sich ebenfalls. Der Albert-Cuyp-Markt ist „schrecklich“ schön für alle Stoffwütigen, DIY-ExpertInnen und Kreativen. Eine Unmenge an Stoffständen und Läden. Im Sortiment ist Alles was die versierte Profi- oder Hobbyschneiderin sucht. Chiffon, Strick, Sweatstoffe neben Blümchenstoffen und Vichykaros. Dazu sämtliche Zutaten von Knöpfen zu Schnallen und Reißverschlüssen.
Neben den Stoffen gibt es fertige Kleidung, Möbel und Dekoartikel. Seit 1905 gibt es den bei Einheimischen und Touristen beliebten Markt. Der Markt ist mitten im Bezirk „De Pijp“ , im Quartier Latin und ist Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Adresse: Albert-Cuypstraat, vom Hauptbahnhof mit der M52 Zuid fahren bis De Pijp und dann noch fünf Minuten zu Fuß.
In der Ferienzeit, in den Sommermonaten und an den Samstagen ist wahnsinniges Gedränge. Es quetschen sich rund 20 000 Menschen täglich durch den Markt. Am besten früh hingehen oder außerhalb der gewöhnlichen Essenszeiten.
Richtig toll schlemmen kannst du übrigens auch in Wien auf dem Naschmarkt. Er ist gefühlt kilometerlang, es reiht sich ein Food-Stand an den anderen. Du hast die Auswahl an kroatischen oder ungarischen Spezialitäten. Daneben natürlich auch italienisches oder asiatisches Essen. Unzählige Gewürzstände und Anbieter von gemeinen Süßigkeiten. Du hast zwei Optionen dich vorzubereiten:
- du gehst relativ satt hin, um nicht stundenlang alles mögliche zu probieren
- du gehst total hungrig hin und kannst dich genüsslich durch sämtliche Speisen schlemmen, die dich anlächeln
Denk daran, hier muss du Bargeld dabei haben, eine Kartenzahlung ist hier seltener üblich.
Waterlooplein
Das ist der berühmteste Flohmarkt von Amsterdam. Er ist direkt beim Rathaus und findet täglich von 9.30 bis 18 Uhr, außer Sonntags statt. Secondhand-Kleidung neben gebrauchten Möbeln, Büchern, Spielsachen, Schallplatten etc. Vor 133 Jahren gegründet, sind es heute rund 300 Stände die ihre Waren anbieten. Damals ein Tagesmarkt, an dem alles mögliche zum Kauf angeboten wurde. Im II. Weltkrieg wurde der Markt völlig zerschlagen und hat sich nie mehr zu dem gleichen Markt von damals entwickelt.
Weil suchen, stöbern und Handeln hungrig macht, findest du zahlreiche Foodtrucks mit Pommes und allerlei internationalen Snacks.
Adresse: Waterlooplein 2, die Straßenbahnen 9 und 14 fahren die Haltestelle Waterlooplein an, die Metrolinien 51, 53 und 54 halten eben so dort wie zahlreiche Buslinien und der Canalbus(Boot) bis Haltestelle Rathaus
Der Ten Katemarkt
Der Ten Katemarkt wurde bereits 1912 gegründet. Der Name des Marktes und der Ten Katestraat ist nach dem Dichter Ten Kate benannt. Er ist von Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Der Markt liegt im Westen der Stadt in der Kinkerbuurt. Hier findest du Streetfood, Gemüse vom Bauern und firsches Brot und Gebäck vom Bäckerstand. Der Duft von frisch gebackenen Stoppwaffels weht durch die Straße neben Pommesduft und indonesischem Satay.
Erreichbarkeit: Vom Bahnhof mit der Straßenbahn sind es 18 bis 23 Minuten, mit der Linie 17 bis Kinkerstraat und dann noch fünf Minuten zu Fuss.
An der Kinkerstraat befinden sich viele Geschäfte und Teile des Ten Katemarktes beginnen hier.
Du liebst Blumen, Pflanzen und Gärten? Dann besuche doch mal die schönsten Botanischen Gärten Europas. Sie sind der ideale Ort, um sich von dem Trubel in der City zu erholen. Die Blütenpracht, die Artenvielfalt sind fantastisch. Nebenbei kannst du auf den wiesen picknicken oder in ein Cafe gehen und entspannt Kuchen und Kaffee genießen.
Der Noordermarkt
Er findet seit 1616 an der Noorderkerk im Stadtteil Jordaan statt. Bei seiner Gründung hieß er Prinsenmarkt benannt nach seiner Lage an der Prinsengracht. Zu Anfangs ein kleiner Lebensmittelmarkt, stellten bereits 1627 die ersten Handwerker ihre Produkte mit auf. Und so wuchs der Markt zu seiner heutigen Größe. Jeden Samstag von 9 bis 16 Uhr herrscht hier Trubel.
Die Stände sind zwischen den herrlich großen, alten Bäumen aufgebaut, sodass es gerade im Sommer angenehm zum Shoppen ist. Neben frischen Lebensmitteln Obst, Gemüse, Käse, Wurst und Brot gibt es Schmuck, Sonnenbrillen, Tücher, Kleidung, Kunst und Antiquitäten. Viele Lebensmittel sind in Bio-Qualität zu erschwinglichen Preisen zu erwerben.
Erreichbarkeit: Mit den Straßenbahnen 9 und 10 bis Haltestelle Marnixbad und zu Fuß zehn Minuten vom Bahnhof entfernt.
Der Noordermarkt grenzt an die beiden Lebensmittelmärkte , Lindengrachtmarkt und Boerenmarkt. Auf der Homepage des Noordermarktes findest du Infos über die Aussteller, über Demeter und Bioqualutät und viele Rezeptideen.
Tipp: Das erste Mal in Amsterdam? Dann ist die I amsterdam Card perfekt. Sie beeinhaltet den öffentlichen Nahverkehr und du kannst eine Grachtenfahrt kostenos damit untrnehmen. Für Museen, Ausstellungen und Events gibt es Rabatte, Museen sind teilweise kostenlos und für Restaurants und Einkäufe gibt es auch Nachlässe.
Der schwimmende Blumenmarkt
Der Bloemenmarkt findet seit 1862 statt. Er liegt zwischen der Singelgracht, Konningsplein und Muntplein. Das ist mitten in der Stadt im Grachtengürtel. Die Händler liegen auf schwimmenden Booten in der Gracht. Der Markt entstand als die Blumenzüchter von außerhalb ihre Waren per Boot über die Amstel nach Amsterdam brachten. Heute sind es fünf Frachtschiffe und der Markt ist täglich geöffnet, Montag bis Samstag von 9 bis 17 Uhr und Sonntags von 11 bis 17 Uhr. Neben Blumen, Zimmerpflanzen, Gartenpflanzen, Kräutern und Blumenzwiebeln gibt es auch Souvenirs.
Erreichbarkeit: Vom Bahnhof mit der M 52 Zuid Haltestelle Rokin und dann noch sechs Minuten Fußweg.
Der DIY-Dessousladen Kantje Boord
In diesem herrlichen Laden findet die begeisterte Dessous- und Unterwäschenäherin alles was dazu gehört. Elastische Spitzenstoffe, Trägermaterialien, Häckchen, wattierte Cups, breites Gummiband um Herrenshorts zu fertigen. Hier finden auch Näh- und Dessouskurse statt und du kannst fertig zusammengestellte Sets kaufen. Darin sind dann alle Materialien, um ein Dessous-Set bestehend aus BH und Slip zu nähen. Die fertig genähten Sets sind an Puppen ausgestellt. Keine Angst, wenn du am liebsten den ganzen Laden leer kaufen möchtest und dein Koffer zu schwer wird, du kannst auch Online bestellen. Ideal ist es vor Ort anzuschauen was dir gefällt und dann bestellst du bequem die Ware nach Hause.
Der Laden liegt etwas außerhalb, darum achte auf die Öffnungszeiten, nicht das du umsonst so weit raus fährst. Montag und Donnerstag hat das Geschäft zu, Dienstag, Mittwoch und Freitag von 10 bis 16 Uhr und am Samstag von 11 bis 15 Uhr.
Achtung, wenn du in den Laden reinkommst:
- die Vielfalt erschlägt dich
- du wirst von süßen Hundis begrüßt, die beissen nicht, die wollen nur gestreichelt werden
Adresse: Burgemeester van Leeuwenlaan 41-47 , Telefon: 020-6114608- der Laden war zu als wir zu den angegebenen Öffnungszeiten dort waren, nach dem Anruf kam sofort jemand und öffnete den Laden.
Erreichbarkeit: Vom Hauptbahnhof mit der Straßenbahn 13 bis zur Haltestelle Burgemeester van Leeuwenlaan
Der Lapjesmarkt
Das ist der älteste und größte Stoffmarkt der Niederlande. Er findet jeden Montag von 9 bis 13 Uhr statt und liegt im Stadtviertel Jordaan in der Westerstraat. An 163 Ständen kannst du Gardinen-, Möbel-, Baumwoll- und Spitzenstoffe kaufen. Fertige Coupons bekommst du häufig für 1-2 Euro. Das nötige Zubehör wie Litzen, Knöpfe und Reißverschlüsse findest du auch hier.
Erreichbarkeit: mit der Tram 3 und 10 bis Haltestelle Marnixbad
Fazit
Amsterdam bietet so viele Gründe immer wieder vorbei zu schauen. Du kannst Radtouren machen durch idyllische Gassen oder bis zum Isselmeer. Bist du kulturhungrig findest du zahlreiche Musseen( darüber schreibe ich einen extra Beitrag demnächst). Eine Shoppingtour durch Amsterdam ist so anders wie in anderen Metrolpolen, du findest so viele kleine Geschäfte von Jungdesignern oder Secondhandmode, einfach toll.
Aber die Märkte begeistern mich am meisten. Du bekommst einfach alles, was du sonst vielleicht im Laden kaufen würdest. Nur das du hier handeln kannst, lustige Gespräche dabei führst und nette Leute kennen lernst. Wie ist deine Erfahrung, gehst du auch gerne auf dei Märkte?